Ich bin jetzt seit 80 Tagen mit meinem Motorrad und meinen Kameras im Süden Europas unterwegs. Wer müsste dabei nicht an Jules Vernes famosen Roman „In 80 Tagen um die Welt“ denken? Von einer Umrundung der Welt bin ich allerdings noch wirklich weit entfernt und es liegt auch gar nicht in meinem Interesse dies zu tun. Ich will Motorrad fahren und fotografieren!!

Bereits am Freitag geht meine Fähre um 14:00 zurück nach Teneriffa. Läuft alles nach Plan so komme ich um 16:45 in Los Christianos an, meine Freundin wird fast zeitgleich um 16:30 am Flughafen im Süden Teneriffas eintrudeln. Telefonisch haben wir abgestimmt, dass wir uns am Flughafen treffen und sie dann mit ihrem kleinen Mietwagen hinter mir her bis zur Finca San Juan fährt. Zwar war sie schon oft auf Teneriffa und kennt sich eigentlich gut aus, aber irgendwie scheint es noch eine gewisse Sorge zu geben, sich heillos zu verirren und nicht rechtzeitig zum Abendessen auf der Finca San Juan einzutreffen. Ich halte diese Sorge für unbegründet, vielleicht schätze ich sie auch falsch ein? Vielleicht ist es für sie auch einfach schön, am Flughafen persönlich begrüßt und mit dem Motorrad eskortiert zu werden. Wie dem auch sei, ich werde sie am Freitag mal fragen…
Meinen vorletzten „richtigen“ Tag auf El Hierro gehe ich wieder sehr ruhig an, inzwischen bin ich im Modus „Tiefenentspannung„. Ich schaue dem Maler zu wie er sich von Tag zu Tag mal hier und mal dort aus dem Fenster lehnt und mit einer langen Teleskopstange die Fassade weiß anstreicht. In den Tagen zuvor hat er scheinbar zunächst eine Art Grundierung aufgetragen, seit gestern streicht er mit richtig weißer Farbe. Bis das gesamte Gebäude neu angestrichen ist werden sicherlich noch mehrere Wochen vergehen. Mir ist es auch ein kleines Rätsel wie die vielen weißen Flecken auf dem Vordach des Restaurants und den Fliesen vor meinem Motorrad wieder entfernt werden, aber auch dafür wird es hier ein Lösung geben. Die Kanarios scheinen die Weltmeister der Improvisation zu sein.
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